„Überall hier wird auf Schreiadler geschossen“

(Riff Reporter vom 2.10.19) Die Schreiadler befinden sich derzeit auf dem Zug in ihre Winterquartiere im südlichen Afrika. Als sogenannter Thermiksegler nutzten sie die Aufwinde über Land, um weite Strecken ihres Zuges gleiten zu können. Erfahrene Altvögel ziehen aus Deutschland in Richtung Süd-Osteuropa und überqueren mit dem Bosporus die Meerenge zwischen Europa und Kleinasien. Danach passieren die Vögel die Sinai-Halbinsel und erreichen mit der Überquerung des Suezkanal den Afrikanischen Kontinent. Diese enge Zugroute, auf der sich mitunter viele tausend Vögel gleichzeitig massieren, birgt auch eine große Gefahr – den illegalen Abschuss.

Vor allem im Libanon droht Schreiadlern und vielen anderen Vogelarten besondere Gefahr. Dort werden sie von Wilderer abgeschossen oder mit Netzen gefangen. Mehrere Teams des „Komitees gegen den Vogelmord“ sind auch in diesen Wochen vor Ort, um die Lage zu beobachten und mit Hilfe der lokalen Polizei das Schlimmste zu verhindern. Das Team von Einsatzleiter Axel Hirschfeld versucht Wilderer auf frischer Tat zu ertappen, Beweismaterial zu sammeln, Öffentlichkeit herzustellen und Verstöße gegen libanesische Gesetze zur Anzeige zu bringen.

Wie sieht es aktuell aus? Im online-Magazin Riff Reporter hat Thomas Krumenacker einen aktuellen Feldbericht aus dem Libanon veröffentlicht.