Schreiadler sind vielfältigen Gefahren auf ihrem Zugweg in das südliche Afrika ausgesetzt. Die Deutsche Wildtier Stiftung unterstützt daher internationale Bemühungen zum Schutz von ziehenden Arten.
Als Thermiksegler fliegt der Schreiadler während seines ca. 65-tägigen Zuges nicht über das offene Wasser des Mittelmeers, sondern über den Bosporus und über die Länder des Nahen Ostens. Vor allem in der Türkei, dem Libanon und Syrien droht ihm dabei Gefahr durch Wilderer. Dabei ist die Situation auf den Zugwegen für alle ziehenden Greifvögel sehr gefährlich.
Die Deutsche Wildtier Stiftung
- analysiert die jagd- und naturschutzrechtliche Situation in relevanten Ländern entlang der Zugroute,
- sensibilisiert internationale Jagdorganisationen wie den Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) für die Problematik der illegalen Jagd auf den Schreiadler und
- eröffnet und vermittelt Kontakte zum Sekretariat der „Bonner Konvention“ (Übereinkommen zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten [CMS]) in Bonn und in Abu Dhabi.
Eine große Chance für den Schutz der Schreiadler auf ihren Zugwegen ist aus Sicht der Deutschen Wildtier Stiftung das „Verwaltungsabkommen zur Erhaltung der wandernden Greifvögel in Afrika und Eurasien“ (MoU Greifvögel), dem Deutschland und die Europäische Union im Rahmen der 10. Vertragsstaatenkonferenz der „Bonner Konvention“ im Jahr 2011 beigetreten ist. Damit sind bisher 55 Vertragsparteien dem Abkommen beigetreten (Stand: Januar 2016). Wichtigstes Ziel des MoU Greifvögel ist die Koordinierung von Maßnahmen zur Entwicklung und Sicherung eines günstigen Erhaltungsstatus der Greifvögel in ihrem Verbreitungsgebiet. Ein wichtiges Ziel aus Sicht des Schreiadlers ist die Ratifizierung des Verwaltungsabkommens durch die Länder entlang seiner Zugrouten.
Zur „Bonner Konvention“ gelangen Sie hier.
55 Vertragsparteien (Länder, Staatengemeinschaften) sind bisher dem „Verwaltungsabkommen zur Erhaltung der wandernden Greifvögel in Afrika und Eurasien“ (MoU Greifvögel) beigetreten