Schreiadler sind einzigartig. Sie pendeln zwischen Kontinenten und ihre Brutbiologie erschreckt und erstaunt zugleich. Bei uns in Deutschland brüten nur noch etwa 120 Brutpaare im Osten Mecklenburg-Vorpommerns und im Norden Brandenburgs.
Der Lebensraum des Schreiadlers sind abwechslungsreiche Landschaften, in denen es einen hohen Anteil an Dauergrünland, Brachen oder Ackerfutterflächen gibt auf denen sie ihre Beutetiere finden. Dies sind Mäuse, Maulwürfe, Reptilien, Amphibien oder Großinsekten. Gut geeignet sind Lebensräume, in denen im 1-Kilometer-Radius um den Horst mindestens 60 Hektar als Grünland genutzt werden. Die Brutwälder des Schreiadlers sind meist mittelalte bis alte, dicht geschlossene Laubwälde.
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Schreiadler kehren im April in ihr Brutrevier zurück. Für den Fall, dass ihr Horst dann bereits von anderen Greifvögeln besetzt ist, legen Schreiadler sogenannte Wechselhorste an. Nach der Balz legt das Weibchen Anfang Mai zwei Eier, aus denen nach sechs Wochen die Jungvögel schlüpfen. Sobald das Zweitgeborene schlüpft, wird es durch den Erstgeborenen mit Schnabelhieben attackiert. Das Zweitgeborene, das in Analogie zu der biblischen Darstellung als „Abel“ bezeichnet wird, geht fast immer durch die angeborene Aggression des größeren, früher geschlüpften Jungvogels („Kain“) zugrunde. Dieser „Kainismus“ ist genetisch bedingt. Im September starten Schreiadler dann wieder ihren Zug ins südliche Afrika.
Aktuelle Beiträge zur Biologie des Schreiadlers
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