Schreiadler, Kainismus,

Schreiadler WebCam 2023

Wir sind froh, dass unsere Kooperationspartner in Lettland auch 2023 eine WebCam vor einem Schreiadler-Nest platzieren konnte und wir nun ein Schreiadlerpaar beobachten können. Die in Lettland installierte webcam von Adler-TV ist Teil eines Projektes der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland.

World Migratory Bird Day fordert Erhalt der Lebensraum-Konnektivität für Zugvögel

Während immer mehr telemetrierte Schreiadler den afrikanischen Kontinent erreichen, feiern Ornitholgen weltweit am 9. und 10. Oktober 2020 den Welttag der Zugvögel. Der „World Migratory Bird Day“ (WMBD) ist eine jährliche Kampagne des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten („Bonner Konvention“/ CMS), des afrikanisch-eurasische Wasservogelabkommens (AEWA) und der Organisation „Environment for the Americas“. Ziel der Aktion ist, das globale Bewusstsein für die Bedrohungen von Zugvögeln, ihre ökologische Bedeutung und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit zu stärken, um sie dadurch langfristig zu schützen.

Ökologische Konnektivität für Zugvögel sicherstellen

Die von Zugvögeln wie zum Beispiel dem Schreiadler genutzten Flugrouten verbinden verschiedene Lebensräume und sogar Kontinente. Oft durchqueren die Langstreckenzieher dabei lebensfeindliche Gebiete wie z.B. Wüsten oder offene Meere. Um hier zu bestehen, haben die Zugvögel komplexe Migrationsstrategien entwickelt, die nicht nur ihre Überwinterungs- und Brutlebensräume umfassen, sondern häufig auch Nahrungs-, Rast- und Verpaarungsgebiete. Für das Überleben von Zugvögeln ist daher nicht nur das Vorhandensein ihrer saisonalen Lebensräume entscheidend, sondern auch deren Erreichbarkeit. Diese ökologische Konnektivität der Standorte wird mehr und mehr durch den Verlust und die Verschlechterung der Lebensräume bedroht. Beispielsweise können Strukturen aus Glas und anderem reflektierenden Material zum Tod von mehr Vögeln führen als fast jeder andere menschenbedingte Sterblichkeitsfaktor. Der vermehrte Bau von Windkraftanlagen im Bereich der Flugrouten oder Stromleitungen führen ebenfalls zu einer hohen Vogelsterblichkeit und zu einer schlechteren Erreichbarkeit der saisonalen Lebensraumkomponenten. Für den Schreiadler ist die illegale Jagd entlang der Zugrouten eine große Gefahr.

World Migratory Bird Day

Um intakte Lebensräume entlang der Migrationsrouten von Zugvögeln langfristig zu erhalten, werden globale Maßnahmen durch multilaterale Umweltverträge wie z.B. die Bonner Konvention (CMS) und das afrikanisch-eurasische Wasservogelabkommen (AEWA) dringend benötigt. Der „World Migratory Bird Day“ 2020 möchte einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für die Bedeutung der ökologischen Konnektivität für Zugvögel zu schärfen. Auf diese Weise sollen die Anstrengungen der CMS zur Förderung der ökologischen Konnektivität, der internationalen Zusammenarbeit und damit des Schutzes von Zugvögeln ergänzt werden. Im Rahmen des WMBD ergreifen jedes Jahr Menschen auf der ganzen Welt Maßnahmen und organisieren öffentliche Veranstaltungen wie Vogelfeste, Bildungsprogramme, Ausstellungen und Vogelbeobachtungsausflüge.

Schreiadler Fotoausstellung

Schreiadler-Fotoausstellung im LUNG/ Güstrow

Die Schreiadler-Fotoausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung wird in den kommenden Wochen im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V (LUNG), Güstrow, Goldberger Straße 12 zu sehen sein. Vom 8. Oktober bis zum Jahresende steht die Ausstellung nach vorheriger telefonischer Anmeldung (03843/777-0) und unter Einhaltung der Hygieneregeln Besuchern offen.

Die Fotoausstellung zum Schreiadler richtet sich an ein breites Publikum aus Familien mit Kindern, Naturliebhabern oder auch Fachleuten aus den Bereichen Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft. Mit 29 professionellen Schreiadler-Fotografien schildert sie das Jahr des bedrohten Greifvogels. Die Besucher begegnen ihm bei seiner Rückkehr in die Brutgebiete im April, verfolgen die Jungenaufzucht und das Phänomen des Kainismus und begleiten ihn zurück auf seinem gefahrvollen Zug ins Winterquartier im südlichen Afrika. Die Ausstellung schildert jedoch auch die Gefährdungs-Ursachen und Strategien zum Schutz der letzten bei uns brütenden Schreiadler.

Gegen Übernahme der Transportkosten ist die Fotoausstellung kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung ausleihbar. Ein ausführliches Handbuch mit den Bedingungen zur Ausleihe der Fotoausstellung zum Schreiadler finden Sie hier.

Schreiadler Winterzug

Der Winterzug hat begonnen

Weltweit haben die Schreiadler in den vergangenen Tagen den Winterzug ins südliche Afrika angetreten. Wie in den vergangenen Jahren kann ihr Winterzug in den kommenden Wochen in Echtzeit verfolgt werden, denn die Positionsdaten von sieben telemetrierten Schreiadlern werden ständig auf der Seite Birdmap aktualisiert. Die Karte wird von estländischen Adlerschützen rund um den Verein Kotkaklubi gepflegt. Verfolgt werden kann auch der Zug des Adlerweibchens „Karin“, deren Brutgeschäft in den vergangenen Monaten per webcam beobachtet werden konnte und die erfolgreich einen Jungvogel großgezogen hat.

Die ziehenden Schreiadler sind auf ihrer 10.000 Kilometer langen Reise in den kommenden Wochen zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Eine häufige Todesursache ist leider noch immer die illegale Jagd in den Ländern des Nahen Ostens oder auch in der Türkei. Für junge Schreiadler ist aber auch der Anschluss an erfahrene Altvögel in den kommenden Wochen überlebenswichtig. Das zeigen die neuesten Auswertungen der Telemetriedaten. Zogen Jungadler aus Deutschland allein los, wählten sie häufig die Richtung Süden und verendeten oft zwischen Italien und Afrika im Mittelmeer. Mit erfahrenen Altvögeln ziehende Jungadler flogen dagegen auf dem richtigen Zugweg nach Südosten und erreichten so den Bosporus.

Weitere Hintergründe zum Zug der Schreiadler finden Sie hier.

Umgeschaltet: Schreiadler-Livestream sendet jetzt aus Estland

Nachdem die Liveübertragung aus dem lettischen Schreiadler-Horst ein jähes Ende erfahren hat,  hat Adler-TV das Programm gewechselt und sendet nun aus Estland. Der Stream wird dort vom Adler Club Estland produziert.

Wald

Mutter Schreiadler hat jetzt auch „Homeoffice“

In luftiger Höhe, zwischen Blätterrauschen und Vogelkonzert – wer träumt in diesen Tagen nicht von einem solchen Plätzchen für sein „Homeoffice“. Für die Schreiadler ist dieser Tagtraum in den kommenden Wochen Realität. Denn auch Mutter Schreiadler hat jetzt „Homeoffice“ und kann dabei per livestream der Deutschen Wildtier Stiftung permanent beobachtet werden. Denn seit dem 1. Mai sitzt sie auf ihren zwei Eiern und wird dies noch hoffentlich bis in den Juni hinein tun, bis endlich die beiden Küken aus dem Ei schlüpfen.

In Deutschland gibt es noch circa 130 Schreiadler-Brutpaare. Die Deutsche Wildtier Stiftung schützt den kleinsten Adler Deutschlands und engagiert sich unter anderem mit dem Ankauf von Naturschutzflächen für den seltenen Greifvogel. Um die Welt des seltenen Schreiadlers greifbar zu machen, überträgt die Deutsche Wildtier Stiftung den Online-Stream eines Projekts der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland auf ihre Webseite www.DeutscheWildtierStiftung.de. Im Projekt wird die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht. Geht alles gut im Adlerhorst, wird eines der seltenen Adlerküken flügge, während eines nicht überlebt. Aber das ist eine andere Geschichte – die des Kainismus.

 

 

 

Schreiadler WebCam Lettland Brut

Saisonstart für Adler-TV 2020

Plötzlich ging alles ganz schnell: Am 1. Mai lag plötzlich das 1. Ei im Schreiadlernest und damit vor der Kameralinse von Adler-TV. Die Streaming-Saison 2020 ist damit offiziell eröffnet. Mit etwas Glück können Beobachter in den kommenden Wochen und Monaten auf Adler-TV den Schlupf der Schreiadler-Küken im frühen Juni, die Fütterung des Jungvogels durch die Altvögel und schließlich die ersten Flugversuche des Nestlings im August verfolgen. Nun heißt es Daumendrücken, damit bald das zweite Ei gelegt wird und beide erfolgreich zum Ausschlupf kommen.

Beobachten Sie hier die Brut der Schreiadler in Echtzeit.

Die in Lettland installierte webcam von Adler-TV ist Teil eines Projektes der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland. Die versteckte Kamera in gut zehn Metern Höhe dokumentiert wie aus einem seltenen Greifvogel-Küken ein stolzer Adler wird. Doch es geht nicht nur um schöne Bilder, sondern um handfeste Forschung: Adler-TV ist Teil eines Projektes der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland, bei dem die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht wird.

Seit dem Frühjahr 2011 unterstützt die Deutsche Wildtier Stiftung das Schreiadlerprojekt in Lettland, bei dem das Brutgeschehen an zwei dortigen Schreiadlerhorsten live ins Internet übertragen wird. Im Frühjahr vor der Ankunft der Schreiadler installiert dafür der lettische Schreiadler-Experte und Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung Dr. Uģis Bergmanis an zwei bekannten Horsten je eine versteckte Kamera. Auf den lettischen Projektseiten berichtet Ugis Bergmanis regelmäßig vom Fortschritt der Brutsaison bei Adler-TV – allerdings ausschließlich auf lettisch.

Ein Best of Adler-TV aus den vergangenen Jahren finden Sie hier.

GPS-Telemetrie, Greifvögel, Senderdaten

Abgehoben: telemetrierte Schreiadler auf dem Weg nach Europa

Endlich geht es los! Die ersten Schreiadler sind in den vergangenen Tagen in ihren Winterquartieren in Simbabwe, Botswana oder Namibia aufgebrochen und habe die Heimreise nach Europa angetreten. Ob Karin, Magnus oder Mälgandi: Die Zugroute von vier Schreiadlern kann in den nächsten Wochen detailliert verfolgt werden. Sie alle wurden von Ornithologen in Estland mit einem Sender ausgestattet und ihre Ortungsdaten werden auf der Internetseite birdmap ständig aktualisiert.

birdmap

Bis die Schreiadler ihre Brutgebiete in Europa erreicht haben, sind sie mindestens 65 Tage unterwegs. Das ist auch für einen echten Vielflieger kein Spaziergang! Unterwegs legen sie daher regelmäßig längere Flugpausen ein um sich mit Nahrung zu stärken. Ihre bevorzugte Beute sind kleinere Vögel wie beispielsweise die Blutschnabelweber. Sie sind zwölf Zentimeter groß und leben in den Savannen Afrikas. Sie liefern Magnus – und all den anderen Schreiadlern auf ihrem Frühjahrszug Richtung Europa – die nötige Energie für den Langstreckenflug. Neben Nahrungsmangel und Windparks bedroht auch die illegale Jagd den Langstreckenzieher. In manchen Ländern Afrikas und des Nahen Ostens sind Greifvögel noch immer als Trophäe sehr beliebt.

Mission Schreiadler in Brandenburg – ein Film des rbb

In Brandenburg hat sich in diesem Sommer ein Filmteam des rbb auf die Spur der Schreiadler begeben. Es begleitete die Menschen, die sich für die letzten etwa 20 Brutpaare in diesem Bundesland engagieren. Mit dabei waren altbekannte Gesichter: Torsten Langgemach, Arno Hinz, Ingo Börner und Bernd-Ulrich Meyburg waren bereits im Jungvogelmanagemetprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung die wichtigen Akteure vor Ort. Damals wurden unter anderem über 50 Schreiadlerküken aus Lettland nach Deutschland translokiert und schließlich in Brandenburg in die Freiheit entlassen.

Seit Jahrzehnten ringen Vogelschützer und Wissenschaftler in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern darum, das Aussterben des Schreiadlers zu verhindern. Doch die Schreiadler, die in diesen Tagen Mitte September den Winterzug nach Südafrika antreten, finden kaum noch geeignete Brutreviere. Dies sind ruhige, dichte Wälder die umgeben sind von viel Grünland für die Jagd nach Mäusen und Amphibien.

Der Film von Maren Schibilsky wurde am 26.09.2018 im rbb erstausgestrahlt und wird ein Jahr lang in der Mediathek zur Verfügung stehen. Er spannt einen Bogen von der Entnahme zweitgeborener Küken aus Schreiadlerhorsten in Polen über ihre Aufzucht auf dem Falkenhof Ravensberg bei Potsdam bis zur Auswilderung der Zweitgeborenen in Brandenburger Wäldern.

Hier geht es zum Film „Mission Schreiadler“.

 

GPS-Telemetrie, Greifvögel, Senderdaten

Zugvögel unterwegs nach Europa

Sie sind aufgebrochen und unterwegs gen Norden: Die Schreiadler und vor ihnen viele andere Zugvögel haben in den vergangenen Tagen und Wochen ihre Winterquartiere im südlichen Afrika verlassen und sind auf der Heimreise nach Europa. Ob Magnus, Jaan, Karin oder Mait: Die Zugroute von vier Schreiadlern kann in den nächsten Wochen detailliert verfolgt werden. Sie alle wurden von Ornithologen in Estland mit einem Sender ausgestattet und ihre Ortungsdaten werden auf der Internetseite birdmap ständig aktualisiert.

birdmap

Bis die Schreiadler ihre Brutgebiete in Europa erreicht haben, sind sie mindestens 65 Tage unterwegs. Das ist auch für einen Vielflieger unter den Zugvögeln kein Spaziergang! Unterwegs legen sie daher regelmäßig längere Flugpausen ein um sich mit Nahrung zu stärken. Ihre bevorzugte Beute sind kleinere Vögel wie beispielsweise die Blutschnabelweber. Sie sind zwölf Zentimeter groß und leben in den Savannen Afrikas. Sie liefern Magnus – und all den anderen Schreiadlern auf ihrem Frühjahrszug Richtung Europa – die nötige Energie für den Langstreckenflug. Neben Nahrungsmangel und Windparks bedroht auch die illegale Jagd den Langstreckenzieher. In manchen Ländern Afrikas und des Nahen Ostens sind Greifvögel noch immer als Trophäe sehr beliebt.