Schreiadler, Kainismus,

Schreiadler WebCam 2023

Wir sind froh, dass unsere Kooperationspartner in Lettland auch 2023 eine WebCam vor einem Schreiadler-Nest platzieren konnte und wir nun ein Schreiadlerpaar beobachten können. Die in Lettland installierte webcam von Adler-TV ist Teil eines Projektes der Staatlichen Forstverwaltung in Lettland.

Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas

Schreiadler, Ortolan oder Trottellumme – die beste Art, besondere und seltene Vögel näher kennenzulernen, ist eine Reise. Lehnen Sie sich dazu einfach im Gartenstuhl zurück und schlagen Sie das neue Vogelbuch von Gerald Reiner auf. Mehr als 120 Vogelarten aus 21 Lebensräumen und deren Artbeschreibungen setzt Reiner, Veterinär, Wildbiologe und Fotograf, auf 312 Seiten in Szene. In seinem neuen Fotoband „Gefiederte Biodiversität Deutschlands und Europas“ beschreibt er liebevoll und detailliert 88 Vogelarten, die auch in Deutschland heimisch sind oder waren. Dem Schreiadler, für den die Deutsche Wildtier Stiftung in Mecklenburg-Vorpommern Lebensraum schafft, ist ein exklusives Arten-Porträt gewidmet.

Neben ausführlichen Beschreibungen von (A)uerhuhn bis (Z)wergdommel weist Reiner auch immer wieder auf die Bedrohungssituation vieler Vögel und die Notwendigkeit für Schutzmaßnahmen hin. Damit erweist sich der profilierte Genetiker Gerald Reiner nicht nur als Mahner für die Vernetzung von Lebensräumen weit wandernder Arten wie dem Rothirsch, sondern auch als Anwalt unserer Avifauna. Denn neben dem Schreiadler werden auch Rebhuhn, Kiebitz und andere Offenlandarten leider bald verschwunden sein, wenn sich die derzeitige Bewirtschaftung unserer Agrarlandschaften nicht ändert.

Hier finden Sie einen Blick ins Buch.

Echte Hingucker im Buch sind die außergewöhnlichen und mit passioniertem Auge erarbeiteten Vogelaufnahmen. Alle 300 großformatigen Fotos sind ausschließlich in der freien Wildbahn Europas entstanden. Deutschlands wilde Tiere schützen, ihre Lebensräume erhalten und Menschen für die Schönheit und Einzigartigkeit der heimischen Fauna begeistern – das ist das Ziel der Deutschen Wildtier Stiftung. Ein Ziel, welches auch das neue Buch von Gerald Reiner verfolgt: Der Leser und Betrachter wird gepackt und wie von selbst zum Befürworter und Unterstützer einer faszinierenden, gefiederten Biodiversität.

UVP Preis: 39 € zzgl. 4,50 € Versandkosten

ISBN 978-3-936802-33-7

Hier geht es zur Bestellung!

Wald

Adler gschlüpft!

Es ist da! Vor ein paar Tagen ist in Lettland ein kleines Schreiadlerküken vor laufender Webcam aus dem Ei geschlüpft. In den kommenden Monaten kann man seine Aufzucht in Echtzeit verfolgen. Vorausgesetzt, alles geht gut.

World Migratory Bird Day fordert Erhalt der Lebensraum-Konnektivität für Zugvögel

Während immer mehr telemetrierte Schreiadler den afrikanischen Kontinent erreichen, feiern Ornitholgen weltweit am 9. und 10. Oktober 2020 den Welttag der Zugvögel. Der „World Migratory Bird Day“ (WMBD) ist eine jährliche Kampagne des Übereinkommens zur Erhaltung wandernder wild lebender Tierarten („Bonner Konvention“/ CMS), des afrikanisch-eurasische Wasservogelabkommens (AEWA) und der Organisation „Environment for the Americas“. Ziel der Aktion ist, das globale Bewusstsein für die Bedrohungen von Zugvögeln, ihre ökologische Bedeutung und die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit zu stärken, um sie dadurch langfristig zu schützen.

Ökologische Konnektivität für Zugvögel sicherstellen

Die von Zugvögeln wie zum Beispiel dem Schreiadler genutzten Flugrouten verbinden verschiedene Lebensräume und sogar Kontinente. Oft durchqueren die Langstreckenzieher dabei lebensfeindliche Gebiete wie z.B. Wüsten oder offene Meere. Um hier zu bestehen, haben die Zugvögel komplexe Migrationsstrategien entwickelt, die nicht nur ihre Überwinterungs- und Brutlebensräume umfassen, sondern häufig auch Nahrungs-, Rast- und Verpaarungsgebiete. Für das Überleben von Zugvögeln ist daher nicht nur das Vorhandensein ihrer saisonalen Lebensräume entscheidend, sondern auch deren Erreichbarkeit. Diese ökologische Konnektivität der Standorte wird mehr und mehr durch den Verlust und die Verschlechterung der Lebensräume bedroht. Beispielsweise können Strukturen aus Glas und anderem reflektierenden Material zum Tod von mehr Vögeln führen als fast jeder andere menschenbedingte Sterblichkeitsfaktor. Der vermehrte Bau von Windkraftanlagen im Bereich der Flugrouten oder Stromleitungen führen ebenfalls zu einer hohen Vogelsterblichkeit und zu einer schlechteren Erreichbarkeit der saisonalen Lebensraumkomponenten. Für den Schreiadler ist die illegale Jagd entlang der Zugrouten eine große Gefahr.

World Migratory Bird Day

Um intakte Lebensräume entlang der Migrationsrouten von Zugvögeln langfristig zu erhalten, werden globale Maßnahmen durch multilaterale Umweltverträge wie z.B. die Bonner Konvention (CMS) und das afrikanisch-eurasische Wasservogelabkommen (AEWA) dringend benötigt. Der „World Migratory Bird Day“ 2020 möchte einen Beitrag dazu leisten, das Bewusstsein für die Bedeutung der ökologischen Konnektivität für Zugvögel zu schärfen. Auf diese Weise sollen die Anstrengungen der CMS zur Förderung der ökologischen Konnektivität, der internationalen Zusammenarbeit und damit des Schutzes von Zugvögeln ergänzt werden. Im Rahmen des WMBD ergreifen jedes Jahr Menschen auf der ganzen Welt Maßnahmen und organisieren öffentliche Veranstaltungen wie Vogelfeste, Bildungsprogramme, Ausstellungen und Vogelbeobachtungsausflüge.

Schreiadler Fotoausstellung

Schreiadler-Fotoausstellung im LUNG/ Güstrow

Die Schreiadler-Fotoausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung wird in den kommenden Wochen im Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie M-V (LUNG), Güstrow, Goldberger Straße 12 zu sehen sein. Vom 8. Oktober bis zum Jahresende steht die Ausstellung nach vorheriger telefonischer Anmeldung (03843/777-0) und unter Einhaltung der Hygieneregeln Besuchern offen.

Die Fotoausstellung zum Schreiadler richtet sich an ein breites Publikum aus Familien mit Kindern, Naturliebhabern oder auch Fachleuten aus den Bereichen Naturschutz, Forst- und Landwirtschaft. Mit 29 professionellen Schreiadler-Fotografien schildert sie das Jahr des bedrohten Greifvogels. Die Besucher begegnen ihm bei seiner Rückkehr in die Brutgebiete im April, verfolgen die Jungenaufzucht und das Phänomen des Kainismus und begleiten ihn zurück auf seinem gefahrvollen Zug ins Winterquartier im südlichen Afrika. Die Ausstellung schildert jedoch auch die Gefährdungs-Ursachen und Strategien zum Schutz der letzten bei uns brütenden Schreiadler.

Gegen Übernahme der Transportkosten ist die Fotoausstellung kostenlos bei der Deutschen Wildtier Stiftung ausleihbar. Ein ausführliches Handbuch mit den Bedingungen zur Ausleihe der Fotoausstellung zum Schreiadler finden Sie hier.

Schreiadler Winterzug

Der Winterzug hat begonnen

Weltweit haben die Schreiadler in den vergangenen Tagen den Winterzug ins südliche Afrika angetreten. Wie in den vergangenen Jahren kann ihr Winterzug in den kommenden Wochen in Echtzeit verfolgt werden, denn die Positionsdaten von sieben telemetrierten Schreiadlern werden ständig auf der Seite Birdmap aktualisiert. Die Karte wird von estländischen Adlerschützen rund um den Verein Kotkaklubi gepflegt. Verfolgt werden kann auch der Zug des Adlerweibchens „Karin“, deren Brutgeschäft in den vergangenen Monaten per webcam beobachtet werden konnte und die erfolgreich einen Jungvogel großgezogen hat.

Die ziehenden Schreiadler sind auf ihrer 10.000 Kilometer langen Reise in den kommenden Wochen zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Eine häufige Todesursache ist leider noch immer die illegale Jagd in den Ländern des Nahen Ostens oder auch in der Türkei. Für junge Schreiadler ist aber auch der Anschluss an erfahrene Altvögel in den kommenden Wochen überlebenswichtig. Das zeigen die neuesten Auswertungen der Telemetriedaten. Zogen Jungadler aus Deutschland allein los, wählten sie häufig die Richtung Süden und verendeten oft zwischen Italien und Afrika im Mittelmeer. Mit erfahrenen Altvögeln ziehende Jungadler flogen dagegen auf dem richtigen Zugweg nach Südosten und erreichten so den Bosporus.

Weitere Hintergründe zum Zug der Schreiadler finden Sie hier.

Schreiadlerland Bredenfelde

Deutsche Wildtier Stiftung erweitert Schreiadlerland Bredenfelde

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat ihr Engagement zum Schreiadler in der Feldberger Seenlandschaft ausgebaut. Anfang September hat die Stiftung weitere 15 Hektar Offenland übernehmen können, die im direkten Umfeld von zwei Schreiadlerbrutplätzen liegen – dem Schreiadlerland Bredenfelde. Seit 2014 hat die Deutsche Wildtier Stiftung damit in der Region bereits 90 Hektar Grünland, Acker, Wald und sonstige Flächen erworben, um den Lebensraum für den Schreiadler, der in dieser Region eines seiner letzten Schwerpunkt-Vorkommen hat, zu verbessern.

Flächenbewirtschaftung im Schreiadlerland Bredenfelde

Die Bewirtschaftung der Flächen wird zukünftig in Kooperation mit den Landwirten vor Ort auf die Bedürfnisse des Schreiadlers ausgerichtet. Ziel ist es, die Zahl der Kleinsäuger wie z.B. der Mäuse als Beutetier für den Schreiadler zu erhöhen, und seine Jagdmöglichkeiten in der Nähe des Brutwaldes dadurch zu verbessern. Konkret erfolgt auf Grünland keine Behandlung mit chemischen Pflanzenschutzmitteln mehr und die Flächen werden nur maximal zwei Mal im Jahr gemäht. Bereits 2015 wurden 6,5 Hektar Ackerland, die direkt an einen Brutwald des bedrohten Greifvogels angrenzen, zu Dauergrünland umgewandelt. Mittelfristig sollen in dem Gebiet strukturelle Verbesserungen an den bestehenden Kleingewässern vorgenommen werden. Dazu gehören Böschungsabflachungen oder die Umgestaltung von Uferbereichen, um weitere lebensraumtypische Habitatstrukturen für zum Beispiel Amphibien zu schaffen.

Spende bei Verkauf von Ökopunkten

Für den Kauf der Flächen im Schreiadlerland Bredenfelde stellten unter anderem das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des E+E-Projektes zur Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiaders Fördermittel zur Verfügung. Weitere Unterstützung kam von Spendern der Deutschen Wildtier Stiftung und der Paul Friedrich und Ursula Schnell Stiftung.

Eine besondere Variante zur Unterstützung des Flächenkaufes ist eine Zusammenarbeit der Deutschen Wildtier Stiftung mit dem Eigentümer des Ökokontos Naturwald Gottesgabe (LRO-026). Die Flächen des Ökokontos sollen die Naturschutzziele im sogenannten Lühburger Bruch fördern, in dessen Umfeld sich auch Niststandorte des Schreiadlers befinden. Das Besondere: Der Eigentümer des Ökokontos spendet freiwillig 10 % des Nettoerlöses aus dem Verkauf der Ökopunkte an die Deutsche Wildtier Stiftung, die damit ihr Engagement zum Schreiadler ausbauen kann. Auf diese Weise sollen in den kommenden Jahren weitere Flächen erworben werden, um die Nahrungshabitate des Schreiadlers weiter zu verbessern.

Umgeschaltet: Schreiadler-Livestream sendet jetzt aus Estland

Nachdem die Liveübertragung aus dem lettischen Schreiadler-Horst ein jähes Ende erfahren hat,  hat Adler-TV das Programm gewechselt und sendet nun aus Estland. Der Stream wird dort vom Adler Club Estland produziert.

Schreiadler-Küken wird zu Habicht-Beute

Das Küken in dem lettischen Schreiadler-Horst, dessen Aufzucht seit Anfang Juni per webcam live im Internet verfolgt werden konnte, wurde am Sonntagmittag von einem Habicht geschlagen. Auf einem Video sind mehrere Phasen der Habichtattacke zu erkennen.

Schreiadler webcam, Adler-TV

Zeugen für Horstzerstörung beim Schreiadler gesucht

(OZ vom 27.6.2020) Unbekannte Täter haben südlich von Stralsund einen Schreiadlerhorst zerstört. Der Horst befand sich westlich des Borgwallsees und südlich von Zimkendorf und es ist unklar, ob im Horst ein Jungvogel vorhanden war. Eine Horstzerstörung durch natürliche Ursachen wie etwa einen Sturm konnte ausgeschlossen werden, die Täter müssen mit einer aufwendigen Klettertechnik den Horstbaum bestiegen haben.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Vorpommern-Rügen hofft nun auf Augenzeugen, die in einem Zeitraum ab Mitte Juni ein Auto und / oder mindestens eine Person mit Seilen im fraglichen Waldgebiet beobachtet haben. Hinweise zur Horstzerstörung können per Mail an fg44.30@lk-vr oder telefonisch an 03831 357 3101 gemeldet werden.

Den vollständigen Artikel in der Ostseezeitung finden Sie hier.