Name
Schreiadler (Clanga pomarina)
Größe
ca. 65 cm groß, Flügelspannweite von bis zu 1,6 m
Erscheinung
gerade, brettartige Flügel, überwiegend Schokoladenfarbiges Federkleid, Kopf, Nacken und Oberflügeldecken sind etwas heller, charakteristische V-förmige, weiße Binde auf Schwanzfedern
Alter
bis zu 25 Jahre
Lautäußerungen
Beim Schreiadler ist der Name Programm: „Tjück! Tjück! Tjück!“ – diesen klangvollen Ruf stoßen die Eltern vor allem im Frühjahr aus. Bei der Balz ähnelt der Ruf des Männchens einem lang gezogenen Quietschen: „Wiiiik!“
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Brutlebensraum
Schreiadler brüten in extensiv bewirtschafteten Kulturlandschaften. Die Brutwälder haben meist hohe Holzvorräte oder dichten Unterwuchs, damit der Horst gut versteckt angelegt werden kann. Oft handelt es sich um Erlenbrüche oder um Wälder, deren forstliche Nutzung in der Vergangenheit vernachlässigt wurde.
Nahrungslebensraum
Ihre Nahrung suchen Schreiadler meist in einem Radius bis zu drei Kilometer um den Horst. Im Gegensatz zu anderen Greifvögeln jagt er häufig zu Fuß, daher sind vor allem Grünland und Stilllegungsflächen geeignete Nahrungshabitate. Neben Mäusen und Maulwürfen fressen sie vor allem Reptilien und Amphibien.
Brut
Schreiadler kehren im April in ihr Brutrevier zurück. Für den Fall, dass ihr Horst dann bereits von anderen Greifvögeln besetzt ist, legen Schreiadler sogenannte Wechselhorste an. Nach der Balz, in denen die Männchen einen imposanten Girlandenflug vollführen, legt das Weibchen Anfang Mai zwei Eier, aus denen nach sechs Wochen die Jungvögel schlüpfen.
Kainismus
Sobald das Zweitgeborene schlüpft, wird es durch den Erstgeborenen mit Schnabelhieben attackiert. Der Zweitgeborene, der in Analogie zu der biblischen Darstellung als „Abel“ bezeichnet wird, geht fast immer durch die angeborene Aggression des größeren, früher geschlüpften Jungvogels („Kain“) zugrunde. Dieser „Kainismus“ ist genetisch bedingt.
Jungenaufzucht
Zunächst ist das Männchen der Hauptversorger von Küken und Schreiadlerweibchen. Je größer das Küken wird, desto mehr muss das Weibchen auf Jagd gehen, um den Jungvogel satt zu bekommen. Spätestens im August verlässt der Nestling erstmals den Horst, um für den bevorstehenden Winterzug die ersten Flugübungen zu unternehmen.