Schreiadler-Ausstellung im Tierpark Ueckermünde

Die Foto-Wanderausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung zum Schreiadler ist umgezogen: Vom 20. Juni bis zum 05. September ist die Ausstellung täglich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im Tierpark Ueckermünde zu sehen. Hier am Stettiner Haff und ganz in der Nähe zu einigen der letzten Schreiadler-Brutplätze schildert die Ausstellung mit 29 professionellen Schreiadler-Fotografien das Jahr des bedrohten Greifvogels. Die Besucher begegnen ihm bei seiner Rückkehr in die Brutgebiete im April, verfolgen die Jungenaufzucht und das Phänomen des Kainismus und begleiten ihn zurück auf seinem gefahrvollen Zug ins Winterquartier im südlichen Afrika. Die Ausstellung schildert jedoch auch die Gefährdungs-Ursachen und Strategien zum Schutz der letzten bei uns brütenden Schreiadler.

 

Die Fotoausstellung wurde im Rahmen des E+E-Projektes zur „Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiadlers in Mecklenburg-Vorpommern“ erarbeitet. Das Projekt wird u.a. vom Bundesamt für Naturschutz und durch das Land Mecklenburg-Vorpommern gefördert.

 

Ausstellungsort:
Tierpark Ueckermünde
Chausseestraße 76
17373 Ueckermünde
Tel.: 0049 (39771) 5494 0

Studie zu kombinierter Agrarumweltmaßnahme ‚Birdfields‘

 

Die Bestände vieler Feldvogelarten sind stark rückläufig und Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) sind fast immer teuer und fast nie effizient. AUKMs für den Schreiadler und andere Greifvögel sind in den meisten EU-Mitgliedstaaten sogar gänzlich unbekannt. Ein niederländisches Autorenteam testete daher eine neue AUKM namens „Birdfields“, welche gezielt mit Blick auf die Ökologie der Wiesenweihe (Circus pygargus) entworfen wurde.

 

Die AUKM Birdfields kombiniert Flächenstilllegungs- und Luzerneflächen. Die Streifen von Stilllegungsflächen dienen dabei der Steigerung der Wühlmauszahlen, während die Streifen von Luzerne dazu dienen, die Wühlmäuse zugänglich zu machen, nachdem die Luzerne geerntet wurde. Die Ergebnisse der Studie belegen, dass die Wühlmausdichten in der Regel auf den Stilllegungsflächen am höchsten sind. Die mit GPS-Loggern ausgestatteten Weihen hielten sich dennoch bevorzugt auf den gemähten Luzerneflächen auf. Somit scheint die Beuteverfügbarkeit wichtiger zu sein, als die Dichte von Beutetieren. Demnach ist Birdfields effektiver für die Wiesenweihe als die bisherigen AUKM. Ein weiterer Vorteil ist die zusätzliche Ernte der Luzerne, welche Birdfields im Vergleich zu anderen AUKMs wesentlich günstiger macht.

 

Die Ergebnisse legen nahe, AUKMs auch mit dem Ziel der erhöhten Beuteverfügbarkeit zu entwickeln, da diese für die Habitatwahl der Zielarten wichtiger zu sein scheint sein scheint als die Beutetierdichte. Bei der Bewertung des Wirkungsgrades von AUKMs muss somit auch die Verfügbarkeit von Beutetieren beziehungsweise der tatsächliche Jagderfolg und nicht nur die Abundanz der Beutetiere berücksichtigt werden.

 

Die Veröffentlichung im IBIS finden Sie hier.

Schlaich, A. E., Klaassen, R. H. G., Bouten, W., Both, C., Koks, B. J. (2015), Testing a novel agri-environment scheme based on the ecology of the target species, Montagu’s Harrier Circus pygargus. Ibis, 157: 713–721. doi: 10.1111/ibi.12299

 

Schreiadler-gerechte FörderungDie Deutsche Wildtier Stiftung hat mit Blick auf die Neugestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union im Jahr 2014 einen Leitfaden zur Schreiadler-gerechten Förderung veröffentlicht. Der Leitfaden steht für Sie hier zum download bereit.