Schreiadler gesichtet

In Lettland im Naturreservat Teici ist ein Schreiadler-Pärchen gesichtet worden, das dort schon in den letzten Jahren gebrütet hat. „Noch haben die Tiere den Horst nicht besetzt“, sagt Schreiadler-Experte Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. „Aber wir sind sehr zuversichtlich, dass das in den nächsten Tagen passieren wird.“ Das Besondere an diesem Paar: Die Schreiadler-Eltern in spe sind die künftigen Doku-Stars einer Live-Übertragung per Web-Kamera, die versteckt in der Nähe des Horstes das Brutgeschehen übertragen wird.

 

Das Horst ist also vorerst noch leer. Doch das wird sich in den nächsten Tagen ändern. Die Web-Kamera ist nicht nur zur Freude der Schreiadler-Beobachter angebracht worden. „Sie ist Teil eines lettischen Forschungsprojektes, bei dem unter anderem die Nahrungszusammensetzung für Schreiadler-Küken untersucht wird“, sagt Dr. Andreas Kinser. „Positiver Nebeneffekt der Forschungsarbeiten ist, dass  Naturfreunde die Brut der Schreiadler hautnah beobachten können.“

 

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Schreiadler erreichen Europa

Schreiadler, die den Winter im südlichen Afrika verbringen, überqueren bei ihrem Heimflug nach Deutschland in diesen Tagen den Bosporus und erreichen Europa. Wer von ihnen es bis hier her geschafft hat, ist der größten Gefahr beim Rückflug entkommen. Denn der Abschuss der Schreiadler am Roten Meer gehört zu den häufigsten Todesursachen. Besonders in der Südtürkei, im Libanon und in Nordägypten gilt das Abschießen eines Greifvogels als Statussymbol und beweist die Männlichkeit des Wilderers.

 

In Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg werden die Schreiadler frühestens in der kommenden Woche erwartet. „85 Brutpaare sind im vergangenen Jahr nach Mecklenburg-Vorpommern zurückgekehrt, 23 nach Brandenburg“, sagt Dr. Wolfgang Scheller vom Büro SALIX, einer der Kooperationspartner der Deutschen Wildtier Stiftung beim Schutz des Schreiadlers.