Schreiadlerland Bredenfelde

Seit 2014 hat die Deutsche Wildtier Stiftung im Naturpark Feldberger Seenlandschaft in der Nähe der Ortschaft Bredenfelde bereits 90 Hektar Grünland, Acker, Wald und sonstige Flächen erworben, um den Lebensraum für den Schreiadler zu verbessern.

Neben ungestörten Brutwäldern ist die Verfügbarkeit von Nahrung in der Nähe des Horstes für den Bruterfolg des Schreiadlers entscheidend. Geeignete Nahrungsflächen sind Wiesen und Weiden oder auch Brachen. Dort kann der Schreiadler Kleinsäuger ebenso wie Reptilien und Amphibien gut erbeuten. Das „Schreiadlerland Bredenfelde“ ist Teil des Naturschutzgebietes „Schlavenkensee“, des FFH-Gebietes „Schlavenkensee“ und des Vogelschutzgebietes „Feldberger Seenlandschaft und Teile des Woldegker Hügellands“. Das Gebiet eignet sich als Schreiadler-Lebensraum besonders durch seine strukturelle Vielfalt in den umliegenden Wäldern als Bruthabitat und den Offenlandflächen als Jagdhabitat. Der vorhandene Buchenbestand und dessen Ausprägung mit Reife- und Überlappungsphasen erfüllt die Anforderungen an Bruträume des Schreiadlers.

Mäuse: Das Ziel einer Schreiadler-gerechten Bewirtschaftung

Auf den Flächen der Deutschen Wildtier Stiftung wirtschaften die Pächter zukünftig nach den Vorgaben des Schreiadlerschutzes. Ziel ist dabei, die Zahl der Kleinsäuger, wie z.B. der Mäuse, als Beutetier für den Schreiadler zu erhöhen und seine Jagdmöglichkeiten in der Nähe des Brutwaldes zu verbessern. Geeignete Maßnahmen sind dafür zum Beispiel eine Extensivierung der Grünlandbewirtschaftung bei gleichzeitig möglichst frühen Mahdterminen, um die Bejagbarkeit der Flächen für den Schreiadler zu gewährleisten. Bei der Bewirtschaftung der Ackerflurstücke soll zukünftig ebenfalls Rücksicht auf den Schreiadler genommen werden, zum Beispiel durch den Anbau von kleinkörnigen Leguminosen, damit die Flächen ebenfalls als Nahrungshabitat für den Schreiadler zur Verfügung stehen. Auch eine Flächenstilllegung im Rahmen des Greenings wäre eine zur Verbesserung des Schreiadler-Lebensraumes geeignete Maßnahme. Bereits 2015 wurden 6,5 Hektar Ackerland, die direkt an einen Brutwald des bedrohten Greifvogels angrenzen, zu Dauergrünland umgewandelt. Weitere Flächen in dieser Region werden per Vertragsnaturschutz im Sinne des Schreiadlers bewirtschaftet.

Mittelfristig sollen in dem Gebiet außerdem strukturelle Verbesserungen an den bestehenden Kleingewässern vorgenommen werden. Dazu gehören Böschungsabflachungen oder die Umgestaltung von Uferbereichen, um weitere lebensraumtypische Habitatstrukturen für zum Beispiel Amphibien zu schaffen. Diese Maßnahmen sollen zukünftig durch die Förderprogramme des Landes umgesetzt werden.

Ein weiterer naturschutzfahlicher Aspekt, der durch den Flächenkauf unterstützt wird, ist der Erhalt und die Verbesserung der Trophie unmittelbar angrenzender Gewässer. Davon profitiert vor allem das als Lebensraumtyp (LRT) 3140 „Oligo- bis mesotrophe kalkhaltige Gewässer mit benthischer Vegetation aus Armleuchteralgen“ ausgewiesene Kleingewässer, welches bislang durch die Ackernutzung auf dem Plateau verstärkt durch die starke Hangneigung der Gefährdung durch Eutrophierung ausgesetzt ist. Hinsichtlich der Trophie werden mit der Nutzungsumwandlung sowohl der Nonnenbach als auch der Schlavenkensee bevorteilt. Das als LRT 3140 ausgewiesene Kleingewässer ist Lebensraum für zahlreiche Beutetiere des Schreiadlers.

Mäuse: Vorraussetzung für den Flächenkauf

Für den Kauf der Flächen im Schreiadlerland Bredenfelde stellten unter anderem das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und das Land Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen des E+E-Projektes zur Sicherung und Optimierung von Lebensräumen des Schreiaders Fördermittel zur Verfügung. Weitere Unterstützung kam von Spendern der Deutschen Wildtier Stiftung und der Paul Friedrich und Ursula Schnell Stiftung.

Eine besondere Variante zur Unterstützung des Flächenkaufes ist eine Zusammenarbeit der Deutschen Wildtier Stiftung mit dem Eigentümer des Ökokontos Naturwald Gottesgabe (LRO-026). Die Flächen des Ökokontos sollen die Naturschutzziele im sogenannten Lühburger Bruch fördern, in dessen Umfeld sich auch Niststandorte des Schreiadlers befinden. Das Besondere: Der Eigentümer des Ökokontos spendet freiwillig 10 % des Nettoerlöses aus dem Verkauf der Ökopunkte an die Deutsche Wildtier Stiftung, die damit ihr Engagement zum Schreiadler ausbauen kann. Auf diese Weise sollen in den kommenden Jahren weitere Flächen im Schreiadlerland Bredenfelde erworben werden, um die Nahrungshabitate der dortigen Schreiadlerpaare weiter zu verbessern.

Die Ortschaft Bredenfelde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (Feldberger Seenlandschaft)

Neben den Flächen im Schreiadlerland Bredenfelde engagiert sich die Deutsche Wildtier Stiftung auf mittlerweile über 7.000 Hektar Eigentumsflächen für die Lebensräume von Wildtieren und Wildpflanzen. Dabei verfolgt sie sowohl das Ziel „Natur Natur sein lassen“ als auch das des „Pflegen und Bewahren“. Mehr zu den Wildnis- und Wirtschaftsflächen der Deutschen Wildtier Stiftung finden Sie hier. 

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