Ausstellungseröffnung zum Schreiadler im Ostpreußischen Landesmuseum

 

Der Schreiadler ist bis heute ein Charaktervogel der artenreichen Laub- und Mischwälder Ostpreußens. Die erste umfassende Darstellung seiner Biologie basiert auf Beobachtungen, die 1930 am westlichen Rand der damaligen Johannisburger Heide, heute die polnische Puszcza Piska, und damit in dem noch heute größten, geschlossenen Waldgebiet Ostpreußens gemacht wurden. Grund Genug für das Ostpreußische Landesmuseum in Lüneburg, dem Schreiadler eine Ausstellung zu widmen. In ihrem Mittelpunkt steht die Fotoausstellung zum Schreiadler der Deutschen Wildtier Stiftung.

 

AusstellungseröffnungOL_LG_Schreiadler
„Der Schreiadler – Kleiner Adler mit großen Problemen“
am Freitag, den 09. September 2016 um 18:30 Uhr
Eintritt frei!

 

Veranstaltungsort
Neubau des Ostpreußischen Landesmuseums
Heiligengeiststraße 38
21335 Lüneburg

 

Vorträge zur Ausstellungseröffnung
„Der Schreiadler in Ostpreußen“ (Dr. Christoph Hinkelmann, Ostpreußisches Landesmuseum)
„Der Schreiadler im Fokus“ (Dr. Andreas Kinser, Deutsche Wildtier Stiftung)

 

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Eine Reservierung wird empfohlen.

Die Ausstellung wird noch bis zum 30. Oktober 2016 im Ostpreußischen Landesmuseum zu sehen sein.

 

Zu einer Pressemeldung des Ostpreußischen Landesmuseums gelangen Sie hier.

Europaweiten Studie zum Rückgang der Feldvögel

Lebensraum des Schreiadlers

 

Der Rückgang der Feldvögel kann unter den derzeitigen Vorgaben der Agrar- und Naturschutzpolitik der Europäischen Union nicht gestoppt werden. Zu diesem Ergebniss kommt eine gemeinsame Studie von acht europäischen Forschungseinrichtungen und Verbänden. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass die Naturschutzpolitik durch EU-Vogelschutzrichtlinie und Agrarumweltprogramme zwar einen wichtigen Beitrag zum Erhalt vieler Vogelarten in den agrarisch geprägten Lebensräumen leistet, sie den durch die Agrarpolitik ausgelösten dramatischen Artenschwund aber derzeit nicht stoppen kann. Nach Meinung der Autoren, zu denen auch Wissenschaftler des Dachverbandes Deutscher Avifaunisten (DDA) gehören, führt besonders die Förderpolitik der EU zu einer immer intensiveren Landwirtschaft und dadurch zu immer schlechteren Lebensbedingungen für die Feldvogelarten.

 

Die Wissenschaftler untersuchten die Entwicklung aller 39 EU-weit verbreiteten häufigen Feldvogelarten von 1981 bis 2012. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass je mehr EU-Vogelschutzgebiete in der Agrarlandschaft ausgewiesen wurden und je größer der Anteil der durch Agrarumweltmaßnahmen geförderten Agrarfläche war, die durch die Intensivierung der Landwirtschaft verursachten Bestandsrückgänge desto geringer ausfielen. Diese offensichtlich erfolgreichen Naturschutzinstrumente reichen jedoch nicht aus, um den Rückgang der Vögel der Agrarlandschaft zu stoppen.

 

Zu der europaweiten Studie zum Rückgang der Feldvögel gelangen Sie hier:

Gamero et al. (2016): Tracking Progress Towards EU Biodiversity Strategy Targets: EU Policy Effects in Preserving its Common Farmland Birds. Conservation letters, DOI: 10.1111/conl.12292

 

Von der Intensivierung der Landwirtschaft ist in besonderem Maße auch der Schreiadler und der Rotmilan betroffen. Die Deutsche Wildtier Stiftung hat daher bereits im Jahr 2014 Vorschläge für Schreiadler-freundliche Agrarumweltmaßnahmen veröffentlicht.